„Ihr esst doch den ganzen Tag Tofu – kein Wunder, dass der Regenwald verschwindet.“
Solche Aussagen hört man immer wieder. Und ja, Soja spielt beim Thema Regenwald eine große Rolle. Aber: Nicht alles, was logisch klingt, stimmt auch.
Denn wenn man genauer hinschaut, wird schnell klar: Die vegane Ernährung ist nicht das Problem – sondern ein Teil der Lösung.
Weltweit werden riesige Mengen Soja angebaut, vor allem in Brasilien, Argentinien und den USA. Allein Brasilien produziert über 120 Millionen Tonnen Soja pro Jahr. Ein großer Teil davon stammt tatsächlich aus ehemaligen Regenwaldflächen, die für den Anbau gerodet wurden.
Das klingt alarmierend – und ist es auch. Aber: Die wichtigste Frage ist nicht, wie viel Soja angebaut wird, sondern wofür.
Viele glauben, dass Veganer:innen den Großteil des Sojas konsumieren – schließlich steckt es in Tofu, Sojadrinks und Fleischersatzprodukten. Doch die Realität sieht ganz anders aus:
Kurz gesagt: Nicht Tofu ist das Problem – sondern Tierfutter.
Ein weiteres Missverständnis: Das Soja, das in pflanzlichen Lebensmitteln wie Tofu oder Sojamilch verwendet wird, stammt häufig gar nicht aus Südamerika, sondern z. B. aus:
Diese Anbaugebiete arbeiten oft gentechnikfrei und nachhaltiger. Viele Hersteller pflanzlicher Produkte achten bewusst darauf, Soja aus kontrollierten Regionen zu beziehen.
Wenn Soja direkt vom Menschen gegessen wird (z. B. als Tofu), ist das deutlich effizienter, als wenn es erst durch ein Tier „verarbeitet“ wird. Denn:
Direkter Sojakonsum spart Land, Wasser, Energie – und Regenwald.
Der Vorwurf, Veganer:innen würden durch Soja den Regenwald zerstören, ist schlicht falsch – und lenkt vom eigentlichen Problem ab.
Also: Nein, Veganer zerstören nicht den Regenwald – sie helfen mit, ihn zu erhalten.